Der Virus im anderen
Vor ein paar Tagen bekam ich von einem Freund eine Mail. Seine Zeilen treffen die aktuelle Situation sehr genau:
„Wirklich ärgerlich, wie sich der Gedanke des „Virus“ in die Gemüter der Menschen einnistet – der Virus ist gefühlt überall, an der Türklinge, dem Aufzugsknopf, dem Griff der Tanksäule, er weht durch den Alltag… Eine Form der Angst, die jede Rationalität aushebelt. Der Virus im Anderen!“
So viel und so gründlich Hände gewaschen wie in den letzten Wochen habe ich wohl noch nie. Und ja, bei einer Walkingrunde über das Hausbergerl weiche auch ich anderen Menschen aus – vielleicht ist ja auch ein Virus in mir? Man weiß nicht so genau, bin ich oder ist der andere „aussätzig“. Da sitzt etwas im Hinterkopf fest, das verunsichert, der „Virus“ eben. Kontakt und Berührung vermeiden, Abstand halten, das erinnert wirklich an die Aussätzigen, die wir aus dem Neuen Testament kennen. Man will Ansteckung vermeiden, ist ja auch gut so.
Jesus jedoch berührte diese Unberührbaren (so z.B. in Mk 1,40f). Dabei geschah auch „Ansteckung“, bei Jesus allerdings genau anders als erwartet. Nicht der Gesunde wird krank, sondern der Kranke gesund!
Vielleicht können auch wir „positive Anstecker“ sein. Nein, nicht andere berühren. Also schon, das Herz, mit der frohmachenden Botschaft Jesu, die macht unser Herz gesund. Kanäle, die wir dafür nutzen können, gibt es heute ja, Gott sei Dank, mehr als genug.
Möge heute von dir und mir nicht die Angst vor dem Virus ausgehen, sondern die ansteckende Freude darüber, dass Gott uns nicht aus dem Weg, sondern nachgeht und uns begegnen will. So sehr, dass unsere Seele zutiefst berührt wird.
In diesem Sinne – Armin, für das Schloss-Team
Danke für diese Gedanken.Wir verweisen jetzt in unseren privaten Emails mit einem Gruß auf diesen Link.